Transplantierte erobern die Medien
Das Team der Experten mit Prof.Klepetko an der Spitze bei der Pressekonferenz im AKH Wien |
Anfang August sorgte eine Nachricht aus dem Wiener AKH weltweit für großes Aufsehen. Niki "Nationale" Lauda wurde mit einer Lungentransplantation das Leben gerettet. Eine schwere Lungenerkrankung machte diesen Eingriff von Univ.Prof.Dr.Walter Klepetko und seinem Oberarzt Dr. Konrad Hötzenecker notwendig. Dr.Hötzenecker ist übrigens ein Linzer. Sein Bruder ist auch Facharzt und Leiter der Abteilung für Dermatologie im Medcampus III des Kepler-Universitätsklinikums Linz.
Das Lungentransplantationszentrum des AKH Wien gehört zu den Top 3 Zentren der Welt. Prof. Klepetko hat hier 1989 am Tag des Mauerfalls die erste LTX durchgeführt. In den letzten Jahren hat sein Team im Durchschnitt 120 Transplantationen jährlich durchgeführt. 2017 waren es 116.
Das Thema Transplantation stand plötzlich für 2 Wochen im Mittelpunkt der Berichterstattung. Eine Frage wurde immer wieder gestellt: Hat der "Promi-Status" von Niki Lauda dazu beigetragen, dass er so rasch eine neue Lunge bekommen hat? Prof.Klepetko hat in einem seiner ersten Interviews das wehement verneint. Im Schnitt dauert es bei Menschen mit hoher Dringlichkeitsstufe 3 Tage, bis ein passendes Spenderorgan gefunden wird. Bei Niki Lauda waren es sogar 4 Tage, also um einen Tag mehr. Für ihn haben die selben Richtlinien gegolten wie für alle anderen Menschen, die auf eine Lunge warten. Die Vergabe erfolgte übrigens durch Eurotransplant in Leiden und nicht in Österreich. Das rettende Organ kam aus Deutschland, wie die Presse berichtet hat.
Ging es in den ersten Tagen der Berichterstattung rein um den Gesundheitszustand von Niki Lauda, so folgten danach Berichte, Reportagen oder Interviews mit Menschen, die ebenfalls erfolgreich Lungen transplantiert worden sind. Es wurde das Thema Organspende und Transplantation wie nie zuvor in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert. Immer wieder wurden auch die großen Vorteile der Widerspruchslösung betont. Eine seriöse Aufklärung wie wir sie uns nur wünschen konnten!
Erfreulich auch die Tatsache, dass nicht nur die Mediziner von den Medien kontaktiert wurden, sondern auch die Selbsthilfeorganisationen mit in die Berichterstattung einbezogen wurden. Ein großer Erfolg und Lohn für unserer täglichen Arbeit wie ich meine. Das Telefon hat in dieser Zeit bei mir fast jeden Tag geläutet. Neben diversen Anfragen von den Medien haben auch interessierte Menschen bei mir angerufen, die mich zu diesem Thema befragt haben.
Unser großes Anliegen und Wunsch ist aber die vollständige Genesung von Niki Lauda. Aber da ist er ja beim Team von Herrn Prof. Klepetko, wie wir wissen, in den besten Händen. Alles Gute und viele schöne Momente mit ihrer neuen Lunge, Herr Lauda!
Autor: Hubert Kehrer
Foto: AKH Wien